Der heurige Winter ist bisher äußerst mild verlaufen. Hier in St. Pauls können wir die Tage an einer Hand abzählen, an der die Temperaturen unter den Gefrierpunkt gesunken sind. Ideale Verhältnisse für uns, um den Reb- und den Baumschnitt zu erledigen. Ideal auch für die Bienen, die auf unserem Hof im Sarntal den Winterschlaf ausgelassen haben. Doch aufgepasst: Halten Bienen überhaupt einen Winterschlaf?
Der Martertalhof am Eingang des Sarntals ist die Heimat unserer Mutter und wird von uns bewirtschaftet. Am Hof stellt ein Sarner Imker seine Bienenstöcke ab. Für den Imker hat dies den Vorteil, dass sich die Bienen Pollen und Nektar von unseren Bergwiesen holen können, wir haben den Vorteil, dass unsere Apfelbäume optimal bestäubt werden.
Doch die Apfelblüten müssen erst unter dem Schnee herauskommen, der derzeit auf 1000 Metern über dem Meer im Sarntal liegt. Doch trotz des Schnees sind die Bienen derzeit hochaktiv. Aber was machen die Bienen im Winter eigentlich?
Im Internet habe ich die Antwort gefunden: Natürlich halten sie keinen Winterschlaf, wie es immer wieder gesagt wird. Wenn der Frost einsetzt ziehen sich die Bienen in die Wintertraube (Winterkugel) zusammen. Mitten in der Wintertraube sitzt die Königin. Sie hat jetzt nichts zu tun, das Brutgeschäft ruht im Winter. Die Bienen in der äussersten Schicht der Traube entwickeln durch Vibrieren ihrer Muskulatur Wärme. Für die Herstellung der Wärme wird das Futter, das die Bienen im Sommer und Herbst in den Futterwaben abgelagert haben verwendet. Auf diese Weise existiert im Innern der Traube stets eine Temperatur von mindestens 25 °C.
Wenn die Aussentemperatur einmal über 12 °C steigt, lockert sich die Traube. Die Bienen gehen nach aussen und machen einen kurzen Reinigungsflug auf welchem sie ihren Darm entleeren. Nachher wird die Traube wieder in neuer Zusammensetzung gebildet.