Sommerzeit ist Gewitterzeit und immer, wenn sich ein Unwetter entlädt, besteht Gefahr für die Landwirtschaft. Während Wassermassen oder Sturmböen sehr selten Schäden anrichten, kommt es beinahe jährlich vor, dass der Hagel in unseren Weinbergen die Ernte dezimiert. So auch vor wenigen Tagen, am 9. Juli.
Im Obstbau begegnen wir der Gefahr des Hagelschlags mit so genannten Hagelnetzen, die über die Apfelbäume gespannt werden und durch ihre engmaschige Struktur verhindern, dass die Hagelkörner die Früchte deformieren können. Seit etwa 20 Jahren wird dieser Schutz vor dem Hagel im Südtiroler Obstbau angewandt, wir haben auf 80 Prozent unserer Obstbaufläche Netze montiert.
Im Weinbau ist sind die Hagelnetze einerseits ungleich aufwändiger anzubringen und außerdem für die Traubenproduktion unvorteilhafter. Auch richtet der Hagel bei den Weintrauben in der Regel weniger Schaden an, als bei den Äpfeln. Diese müssen als Tafelfrüchte in makellosem Zustand auf den Markt gebracht werden und sind bereits bei einer Hagelbeule nur mehr Industrieware und somit praktisch wertlos.
Natürlich ist es aber auch bei den Trauben notwendig, sich gegen einen Schaden abzusichern. In unserem Betrieb schließen wir für die Weinberge Hagelversicherungen ab, die einen Teil des Schadens finanziell ausgleichen. Doch auch wenn der vom Hagel verursachte Schaden sich am Ende eines Jahres nicht finanziell auswirkt, so sind der Ernteausfall und der Qualitätsverlust für den Landwirt wie ein Stich ins Herz.